Risi e bisi

Zutaten: 4-5 Personen

1 kg frische Erbsen, (mit Schale) (ersatzweise ca. 700 gr. Tiefgefrorene)
3 EL Olivenöl
1 Zwiebel, fein gehackt
100 gr Schinken, gehackt
1 Bund Petersilie, gehackt
1 ¼ ltr. heisse Hühner - oder Gemüsebouillon 
(wenn Saison 2-3 Frühlingszwiebeln mit Röhrchen)
250 gr Risottoreis
Salz, Pfeffer aus der Mühle 
1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
50 gr frische Butter. In Würfel oder Flocken
100 gr frisch geriebener Parmesan

Zutaten: 3 Personen

400 gr. Tiefgefrorene Erbsen
3 EL Olivenöl
80 gr Schinken, gehackt
800 ml. heisse Hühner - oder Gemüsebouillon 
150 gr Risottoreis

Zubereitung:

Erbsen enthülsen, waschen. In einer Kasserolle Olivenöl erhitzen, darin gehackter Schinken, Zwiebeln und Petersilie andämpfen. Nach einigen Minuten die Erbsen beifügen und mit wenig Brühe dünsten, bis sie auf die Hälfte zusammen gefallen und fast gar sind. Fast die ganze kochend heisse Bouillon zu den Erbsen giessen und wieder aufkochen lassen. Den Reis einrieseln lassen und unter häufigem Umrühren kochen.

Kurz bevor der Reis al dente ist, mit Salz, Pfeffer aus der Mühle und Muskatnuss nach Bedarf abschmecken. Die restliche Bouillon dazugeben damit der Reis eine richtige dicksuppige Konsistenz hat. Die Butter und die Hälfte des Parmesan gut untermischen.

In eine gut vorgewärmte Schüssel - oder direkt in Suppenteller anrichten. Den restlichen Parmesan separat und mit der Pfeffermühle servieren.

Info:

Die Bewohner der Küste haben eine Vorliebe für Gemüse. Das soll vor allem daher kommen, weil die Seefahrer früher auf Ihren langen Fahrten nur von konservierten Nahrungsmittel leben mussten und beim Nachhausekommen versessen auf frisches Gemüse waren. Sie entschädigten sich dann an Land mit viel Rohkost und heilten damit zum Teil auch ihren Skorbut. Manche Ärzte behaupteten zwar zu jener Zeit, rohes Gemüse sie die Ursache vieler Krankheiten und schlechten Winde. Vielleicht findet man deshalb in diesen Gegenden so viele Rezepte für gekochtes Gemüse. Eines der bekanntesten davon ist das risi e bisi, ein Reisgericht mit Erbsen, das auch als Risotto auf venezianische Art, risotto veneto, bekannt ist.

In der Republik Venedig wurde jeweils am Tag des heiligen Markus, am 25. April, das Festmahl des Dogen mit risi e bisi eröffnet. Falls zu diesem Zeitpunkt noch keine frischen Erbsen erhältlich waren, wurden sie von weither herbeigeschafft. Oft sogar aus Genua, obwohl Venezianer und Genueser auf See verfeindet waren. An Land vergassen sie ihre Fehde und waren beim Schlemmen von risi e bisi Freunde.

(Etwas ähnliches ist mir noch aus der Schweizergeschichte mit irgendeiner Kappelermilchsuppe bekannt…)

Ausser diesem Gericht gibt es natürlich in der Provinz Venetien unzählige Reisgerichte. In einem Pflanzenlehrbuch des 16. Jahrhunderts ist auch nachzulesen, dass der Reis zur Zubereitung schmackhafter Gerichte diente und den Armen das Brot einsparen half.

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  • Zuletzt geändert: 2020/04/29 13:43
  • von reinhard